Kopf Juwelier Logo

Perlenarten

Abgesehen von den für alle Perlen gültigen Qualitätskriterien hat jede der verschiedenen Arten ihren ganz eigenen Charakter. Grundsätzlich wird zwischen Perlen aus dem Süßwasser und dem Salzwasser unterschieden.

 

Salzwasser-Perlen

Akoya-Perle

Diese werden etwa seit 1916 gezüchtet und sind damit die ältesten Zuchtperlen der Welt. Sie wachsen in Perlenmuscheln der Arten Pinctada martensii und Pinctada fucata. Diese zählen mit rund 10 cm zu den kleinsten Perlenmuscheln und produzieren auch vergleichsweise wenig Perlmutt, können aber mit bis zu fünf Kernen gleichzeitig bestückt werden. Akoyaperlen erreichen in der Regel einen Durchmesser von rund 7mm. Die fehlende Größe machen sie durch einen besonders guten Lüster wett. Das Farbspektrum von Akoyaperlen reicht von Weiß und Creme über Grau bis Gold.

Südsee-Perle

Sie gilt sowohl wegen ihrer Größe von durchschnittlich 10 bis 16mm als auch wegen ihres schönen, samtenen Glanzes als „Königin der Perlen“. Produziert werden sie von der Pinctada maxima, der größten Art unter den Perlenmuscheln, die in den Küstenregionen des Indischen und des Pazifischen Ozeans lebt. Trotz ihrer Größe kann die Pinctada maxima jeweils nur mit einem Kern bestückt werden. Bis zur fertigen Perle dauert es zwischen zwei und sechs Jahren. Südseeperlen kommen in den Farben Weiß, Creme, Silber, Champagner, Aprikot, Rosé und Gold vor.

Tahiti-Perle

Tahiti-Perlen sind eine Unterart der Südsee-Perlen, die in der schwarzlippigen Pinctada margaritifera in den Gewässern rund um Französisch Polynesien gezüchtet wird. Diese Perlenart zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Farbe aus. Der Grundton ist Grau in unterschiedlichen Schattierungen von hell bis beinahe schwarz, die Überfarben reichen von Pink, Purpur und Violett über Grün bis Blau. Die Wachstumdauer von Tahit-Perlen liegt bei meist bei vier bis fünf Jahren und sie erreichen im Schnitt eine Größe zwischen 8 und 16mm.

Fidji-Perle

Fidji-Perlen sind eine Variante der Tahiti-Perle. Sie wachsen in einer speziellen Unterart der schwarzlippigen Pinctada Margaritifera im Westpazifik heran, deren Perlmutt nicht nur sehr dicht und gleichmäßig ist, sondern auch die größte Farbenvielfalt aufweist. Das Spektrum reicht von Grün und Bronzebraun über metallisch-schimmernde Blaunuancen bis zu warmen Auberginetönen.

Keshi-Perlen

Diese kleinen, unregelmäßigen Perlen bilden sich ungeplant, während in einer Muschel eine oder mehrere große Perlen heranreifen. Damit zählen Keshi-Perlen genau genommen zu den Naturperlen. Ihre Farbe entspricht immer jener, der Akoyo-, Südsee- oder Tahitiperlen aus der selben Muschel.

 

Süßwasser-Perlen

Anders als ihre im Meer lebenden Verwandten, benötigen Süßwassermuscheln keinen Kern, um rund um diesen eine Perle zu bilden, ein kleines Gewebestück von einer Spendermuschel reicht aus.

Biwa-Perle

Ihren Namen hat diese Perlensorte vom Biwa See, dem größten See Japans, in dem ab den 1920er-Jahren in den dort beheimateten Biwa Muscheln Süßwasserperlen gezüchtet wurden. Diese zeichnen sich durch hohen Lüster und glatte Oberfläche aus, ihre Form ist aber durch das Fehlen eines Kerns meist barock oder unregelmäßig und nur ganz selten rund. Das Farbspektrum reicht von Cremeweiß und Blaßrosa über Lachsorange bis zu Weinrot und Violett.

Chinesische Süßwasser-Perle

Seit den 1990er-Jahren ist China der größte Produzent von Süßwasser-Zuchtperlen. Verwendet wird meist die Muschelart Hyriopsis schlegelii, in der bis zu 36 Perlen gleichzeitig reifen können. Seit einigen Jahren wird auch die aus Japan stammende Biwa Muschel bzw. eine Kreuzung mit der Hyriopsis schlegelii eingesetzt. Je nach Wachstumsdauer erreichen diese Perlen 2 bis 8mm Durchmesser.

Ming-Perle und Kasumiga-Perle

Dabei handelt es sich um Süßwasserperlen mit Kern. Die neue Züchtung wächst in einer Kreuzung aus der japanischen und chinesischen Perlenmuschel und beeindruckt durch ihre Größe, die im Schnitt zwischen 10 und 16mm liegt, und ihr faszinierendes Farbspektrum, das viele verschiedenen Rosé-, Pink- und Violettnuancen umfasst.

Flussperlen

Einst war die Flussperlenmuschel Margaritifera margaritifera, die ein Alter von über 200 Jahren erreicht, in vielen Flüssen und Seen Nordamerikas und Europas beheimatet. Eine wirtschaftliche Nutzung der Flussperlen in Europa, vor allem für die Schmuckherstellung, ist ab dem 12. Jahrhundert belegt. Zu den bekanntesten Stücken zählt die österreichischen Kaiserkrone. Bedingt durch die Umweltverschmutzung im 20. Jahrhundert sind die Bestände der Flussperlenmuschel aber stark zurückgegangen. In vielen Gebieten, unter anderem auch in Österreich, wurden Projekte zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Art gestartet. Flussperlen findet man heute nur noch in antiken Schmuckstücken.